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Völkerkundemuseum

Workshop zur Ethnologie Chinas der RG China/DGV am VMZ

RG-China Gruppenfoto

Vom 25.–26. Juli 2016 organisierte Dr. Madlen Kobi gemeinsam mit Verena Zimmermann, M.A. (LMU), Stv. Sprecherin und Sprecherin der RG China, am Lehrstuhl Flitsch Ethnologie Chinas des ISEK-VMZ, am Völkerkundemuseum der Universität Zürich den diesjährigen Workshop der Regionalgruppe China der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (DGV). Die Regionalgruppe wurde 2015 an der DGV-Tagung in Marburg von 10 sino-ethnologischen Nachwuchswissenschaftler/innen gegründet. Es ist die erste Vereinigung dieser Art im deutschsprachigen Raum. In Zürich trafen sich von professoraler Seite Susanne Brandtstädter und Mareile Flitsch, sieben Postdoktorand/innen, acht Doktorand/innen und drei Studierende mit Schwerpunkt Ethnologie Chinas zur Diskussion des aktuellen Standes des Forschungsfeldes sowie zur Planung gemeinsamer Projekte.

Trotz der Relevanz und Geschwindigkeit gesellschaftlicher Entwicklungen in China, sowie den daraus resultierenden ethnologisch wichtigen Themen wie Migration, Urbanisierung, Ökologie, Globalisierung, Welthandel oder Minderheitenpolitik, gibt es im deutschsprachigen Raum bis anhin nur sehr wenige Lehrstühle mit expliziter Ausrichtung Ethnologie Chinas. Für Nachwuchswissenschaftler/innen ist es somit im deutschsprachigen Raum nach wie vor schwierig, Sinoethnologie zu studieren und institutionalisierte Wege für Karrieren in diesem Gebiet zu finden. An Universitäten wird das Regionalgebiet China vor allem von der Sinologie abgedeckt, mit Ethnologie meist als Zusatzqualifikation. Dieser Beschränkung stehen Sinoethnologien im französischen und angelsächsischen Raum sowie natürlich in der VR China und Taiwan gegenüber und viele Nachwuchswissenschaftler wandern daher früher oder später im Interesse von Stellen aus. Die Sinoethnologie im deutschsprachigen Raum hat gute Potentiale, die allerdings bis anhin kaum genutzt wurden.

Die strukturellen Schwierigkeiten der sinoethnologischen Nachwuchswissenschaftler/innen standen während des intensiven Workshops ebenso im Fokus der Diskussion wie die historische Entwicklung der deutschsprachigen Ethnologie Chinas und die aktuellen Herausforderungen des Forschungsfeldes. Als Ergebnis des Workshops wurden erste organisatorische Schritte in Richtung gemeinsamer Projekte (Publikationen, Tagungsteilnahme, Öffentlichkeitsarbeit, Koordination universitärer Lehre) angegangen. Der Workshop wurde von den Teilnehmenden als ein gelungener Auftakt für eine bessere Vernetzung der Aktivitäten im Regionalgebiet China und zur Planung zukünftiger gemeinsamer ethnologischer Forschungsprojekte wahrgenommen.

Wir bedanken uns bei der Hochschulstiftung, dem ISEK-Ethnologie und dem Lehrstuhl Flitsch für die freundliche finanzielle Unterstützung des Workshops.


 

Kontaktadressen:

Dr. Madlen Kobi, Postdoktorandin, Völkerkundemuseum der Universität Zürich: kobi@vmz.uzh.ch

Verena Zimmermann, Ludwig-Maximilians-Universität München: verena.zimmermann@vka.fak12.uni-muenchen.de