Zusatzmaterialien zur Musik der Naga

Pressetexte

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Naga-Liedtexte:

Du hast noch nie getötet
und nennst dich einen Krieger – hey!

Du hast noch nie getötet
und trägst einen geschmückten Speer?!

Ich fühle Scham ob deiner Unverfrorenheit,
Ich schäme mich so – halte du bloß den Mund!

(Spottlied der Westlichen Rengma)

*

Wer zog nicht in den Krieg – oh?!
Bedecke doch ein Loch
mit deinem Schild;
mit deinem Speer
verriegle das Haus,
verriegle das Hühnerhaus
mit deinem Haumesser,
leg deinen Kopfputz
in eine Ecke –
da legt dann ein Huhn
sein Ei.

(Spottlied der Ao)

*
Wir versprachen nicht zu fliehen,
aber du, Feigling, bist gerannt
wie der Donner.

Ja, als die Männer mich jagten mit
Messern und Speeren –
warum hätte ich nicht laufen sollen?!

(Spottlied der Ao)

*

Zwei gvükeho-Vögel wurden ein Paar,
in einem alten Brandrodungsfeld.
Zwei aufgeweckte Dorfleute,
stellten Fallen auf im alten Feld.

Fangen sie dich –
so kann ich ohne dich nicht leben!
Ich werde mich emporschwingen
und niederstürzen.

Fangen sie mich –
so kannst du ohne mich nicht leben!
Du wirst dich emporschwingen
und niederstürzen.

Zwei gvükeho-Vögel wurden ein Paar,
Sie fingen sich nicht in derselben Falle –
das macht mich traurig.

(Liebeslied der Westlichen Rengma)

*
Heut Morgen mit meiner Liebsten
stiessen wir auf eine Flut.
Das Wasser des Kenro stand hoch,
ob wir’s wohl zur anderen Seite schaffen?
Wir durchquerten die Flut,
die Hand meiner Liebsten entglitt mir.
Der Fluss riss dich fort, seine Wellen und Wirbel –
ich stand da,
erwartete jeden Moment, dich wiederzusehen.
Ich schaute, stand da –
ich werde das nie vergessen.
Stets werde ich mich sehnen nach meiner Liebsten.

(Trauerlied der Westlichen Rengma)

*

Im Clan meiner Mutter
gibt’s Mädchen – schön wie Bambushalme,
trotzdem gaben sie mir eine Witwe;
mein Herz fühlt sich schlecht.
Wenn ich einst sterbe und in die andere Welt eingehe,
erreiche ich die mit unglücklichem Geist.
Kochen allerdings, das kann sie.

(Kein Liebeslied der Westlichen Rengma)

*

Ein Affe plündert mein Feld
Ich wollte ihn jagen, doch ich erwischte ihn nicht.
Ich flehe zu meinem Vater, flehe zu meiner Mutter –
so jung wie vor Zeiten bin ich längst nicht mehr.
Bei der Jagd sind die jungen Männer besser,
bei der Hatz sind die jungen Männer besser,
im Umgang mit den Hunden ist niemand besser als sie.
Ein alter Mann bin ich geworden,
ein alter Mann, der seine Orakelstöcke wirft:
Winkt ihm das Glück, geht er auf die Jagd.
Ich erlege kein Wild mehr, ich fange Vögel.

(Lied eines alten Mannes der Südlichen Rengma)