Lehrveranstaltungen HS 2007 im Völkerkundemuseum

weitere Veranstaltungen sowie zusätzliche Inforamtionen finden Sie auf der
Homepage des ethnologischen Seminars, Informationen zur Modulbuchung und den genauen Veranstaltungsdaten auf der Homepage der Universität Zürich.

 

Museologie: Museumskurs III

Brauen, Martin

Praktikum/Übung

Mo 14–15.45 / nach Vereinbarung

Teilnahmeberechtigt sind nur Studierende, die bereits Teil 1 und Teil 2 besucht haben.

 

Das Porträt im Kontext der Visuellen Anthropologie

Kümin Beatrice

Seminar

Di 10.15–12

Ein Porträt hat die Aufgabe – neben der Darstellung körperlicher Ähnlichkeit –, auch das Wesen bzw. die Persönlichkeit der porträtierten Person zum Ausdruck zu bringen. Es stellt sich nun die Frage, wie sehr sich diese Definition aus der westlichen Kunstgeschichte auch im (kunst-)ethnologischen Bereich anwenden lässt. Lassen sich beispielsweise Bilder, die im Zuge des Vermessungswahns entstanden sind und bei denen Ethnographen die indigene Bevölkerung schematisch und anthropometrisch photographierten,  noch als Porträts bezeichnen? Sind Bilder, welche die abgebildeten Menschen vor allem als Träger typischer Kleidung, Schmuck oder Waffen abbilden, ebenfalls Porträts? Oder anders gefragt, muss für ethnographische Bilder eine andere Auslegung für den Begriff «Porträt» gefunden werden? Neben den Porträts gilt ein besonderes Augenmerk dem Selbstporträt, vor allem dem des ethnographischen Forschers.

In der Veranstaltung werden wir uns einerseits mit dem Studium verschiedener ethnographischer Bildquellen (Zeichnungen, Stiche, Photographien, Filme) befassen und andererseits mit theoretischen Ansätzen zur Darstellungsweise und Methode im Kontext der Visuellen Anthropologie.

 

Einführung in die Ethnologie (Vorlesung, MEA+VMZ)

Oppitz, M., Ringli, D.

Mi 10.15-12

 

Claude Lévi-Strauss

Oppitz, Michael

Seminar

Mi 14–15.45

Diese Seminarveranstaltung befasst sich mit dem Œuvre eines der grossen Ethnologen des 20. Jahrhunderts: mit Claude Lévi-Strauss. Seiner eigenen Unterteilung zufolge sind die Felder, in denen er sich hauptsächlich als Forscher betätigt hat: die Verwandtschaftsethnologie; die Denksysteme indigener Gesellschaften; und die Mythen. Man darf aber ohne Zögern auch die Kunstethnologie, die Linguistik und die Religionsethnologie als zentrale Gebiete hinzufügen, in denen Lévi-Strauss bahnbrechende Anstösse gegeben hat. In der Veranstaltung werden alle diese Gebiete aus der Sicht dieses Denkers zur Sprache kommen und in dem Kontext der Geschichte unseres Faches erörtert werden

 

Einführung in die Ethnologie I (Übungsgruppe, Kurs C)

Schädler, L.

Do 12.15-13.45

 

Kolloquium mit Doktoranden, Lizentianden, Stipendiaten

Oppitz, Michael

Seminar

Do 14–15.45

Diese Veranstaltung soll, abweichend von früheren Kolloquien ähnlicher Art, Studierende und Nachwuchsforschende aus unterschiedlichen Stadien ihrer professionellen Ausbildung zu einem Austausch zusammenführen. Absicht dabei ist, Erfahrungen, die Fortgeschrittenere bereits gemacht haben, im Dialog an Jüngere weiterzugeben; und den Jügeren zu erlauben, ihre Forschungsziele den Erfahreneren vorzustellen. Alle, die in der nächsten Zeit vorhaben, mit Dissertationen, Lizentiaten oder anderen Forschungen abzuschliessen, sind zu dieser Veranstaltung eingeladen.

 

Quellen zum Islam in frühen Reiseberichten und Abhandlungen I

Isler, Andreas / von Wyss-Giacosa, Paola

Proseminar

Do 16.15–18

In der auf Edward Said zurückgehenden Orientalismus-Debatte wird die westliche Sicht auf die arabische Welt als absichtsvolle Konstruktion dargestellt. Trotz vielfältiger Kritik bleiben die Thesen Saids bis heute ebenso provozierend wie einflussreich. Es erscheint deshalb interessant, einen spezifischen Bereich der historischen Dokumente dieser kulturellen Begegnung – die frühe europäische Reiseliteratur – im Original und im Kontext ihrer Entstehung einer genauen Betrachtung zu unterziehen: In der Zeit der sogenannten «Türkengefahr» zwischen der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 und der von europäischen Mächten erfolgreich zurückgeschlagenen Belagerung Wiens im Jahr 1683 und in der daran anschliessenden, an Religionsfragen sehr breit interessierten Aufklärungszeit entstanden viele Werke über die Länder des Orients und deren Bewohner: Pilgertagebücher, Reiseberichte von Seefahrern, Geistlichen, Händlern, als Sklaven verschleppten Kriegsleuten und Zeugnisse von Gesandten an den Höfen des Osmanischen Reiches, Persiens und der Moguln in Indien. Diese teilweise sehr detailreich illustrierten Schriften bereicherten den Informationsstand der Zeit beträchtlich und vermitteln uns ein Bild der westlichen Kenntnis und Einschätzung des Islam, das zwischen Ablehnung, Furcht, Bekämpfung und interessierter Beobachtung, Anerkennung und Bewunderung sehr breit gefächert ist.

In der auf zwei Semester angelegten Lehrveranstaltung sollen solche gedruckt vorliegenden Berichte des 16., 17. und 18. Jahrhunderts über den Orient vorgestellt und analysiert werden. Folgende Fragen bilden dabei Grundlage und Raster der Beschäftigung: Wer ist wohin gereist? Wer hat den Bericht verfasst, wer herausgegeben, wer illustriert? Welche Informationen über die damalige Welt werden ausgebreitet? Und welche Intentionen stecken hinter dieser Verbreitung von Wissen oder von Ansichten?

In der vergleichenden Zusammenschau der zu untersuchenden ganz unterschiedlichen Werke vom Pilgerbericht über die abenteuerliche Erzählung einer – oft ungewollten – Weltreise bis zum diplomatischen Report und der gelehrten Abhandlung können die Quellen in ihrer je eigenen Färbung und Relevanz gewürdigt und in den Kontext damals aktueller Interessen und Fragestellungen eingeordnet werden. Der Tour d’Horizon zu diesen frühen Orientethnographen bereitet spezifische Untersuchungen darüber vor, welche Informationen zum Islam (oder der, wie man sie damals nannte, mohammedanischen Religion) beigebracht wurden und wie deren Aussagekraft und Gewichtung im Text und in den begleitenden Bildern zu beurteilen ist. Ein differenziertes, auf die Originalquellen zurückzuführendes Bild westlichen Wissens und abendländischer Vorstellungen jener Zeit mag der aktuellen Debatte zur Problemlage interessante Impulse geben.

 

Kunst und Ethnologie

Annegret Nippa, Leipzig

Seminar im Museum WS 2007

22.10.2007 - 2.11.2007:

Mo 1. 10. 2007 10-12 und 14-18
Di 2. 10. 2007 10-12
Mo 5. 11. 2007 10-12 und 14-18
Di 6. 11. 2007 10-12 und 14-18
Mo 17. 12. 2007 10-12 und 14-18

Das Seminar widmet sich jenen ästhetischen Äusserungen, in denen wir – oder andere – ein Kunstwerk sehen. In den ersten beiden Treffen werden wir (für uns) festlegen, welche ästhetische Äußerung wir als „Kunst“ bezeichnen. An ausgewählten Beispielen (z.B. der Asmat in Neuguinea) werden wir in einem späteren Teil der Frage nachgehen, welche gedanklichen und sprachlichen Äquivalente in jenen Gesellschaften existieren, mit denen die Ethnologie sich vorrangig beschäftigt, also in Gesellschaften, die in anderen als den abendländischen Traditionen wurzeln.
Die Bezeichnung „Kunst“ hebt den so bezeichneten Gegenstand heraus, qualifiziert ihn als etwas Besonderes, Nicht-Alltägliches, als etwas, das komplexe Zusammenhänge oder Konzepte symbolisch repräsentiert. Das Nachdenken über symbolische Repräsentationen wird das Seminar theoretisch leiten.

In den ersten beiden Sitzungen möchte ich die Arbeiten von Shirin Neshat und Bodys Isek Kingelez besprechen, zwei anerkannten zeitgenössischen Künstlern. Zwar erlangten sie über den westlich orientierten Kunstmarkt ihre internationale Anerkennung, doch liegt darin nicht ihre Besonderheit. An diesen beiden Werken möchte ich wesentliche Merkmale einer Kunstanalyse entwickeln, die für uns während der Dauer des Seminars verbindlich sein sollten.

Kontakt: nippa@rz.uni-leipzig.de

Bitte beachten Sie zur Vorbereitung des Seminars
und zum genauen Ablauf dieses Dokument.

 

Ethnographisches Zeichnen

Powell, Robert

Blockseminar, 22.10.–2.11.2007.

The course will be a practical 10-days workshop on techniques of documentation of artifacts: an introduction to basic black and white techniques with pen and pencil to create accurate representations of different materials. Advanced students may work with pen and ink instead of pencil (graphite). The emphasis will be on the creation of images suitable for reproduction in publications and will therefore deal with some aspects of printing. Each participant will produce a number of finished drawings of different artifacts exploring the two techniques of pen and pencil.

A list of materials required for participation will be made available well before the workshop is due to begin.

Eine Anmeldung für diese Veranstaltung ist unbedingt erforderlich, da nur wenige Plätze zur Verfügung stehen. Anmeldungen bitte per E-Mail an Alban von Stockhausen oder Marion Wettstein (E-Mail siehe Kontaktseite)

Zeiten und Anwesenheitspflicht:
Das Seminar findet Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr im Seminarraum des Völkerkundemuseums statt. Angemeldete Teilnehmer dürfen an maximal drei Tagen fehlen. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit an den begonnenen Zeichenprojekten unbeaufsichtigt weiterzuarbeiten.

Zeichenmaterial:
Die Teilnehmenden müssen selbst für Zeichenmaterial wie z.B. Bleistifte in verschiedenen Härtegraden und Radiergummis sorgen. Zeichenpapiere werden vom Museum gestellt.
Für die erste Sitzung stehen für alle Teilnehmer einfache Bleistifte zur Verfügung.


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