Januar bis Juni 2005

Mittwoch 12. Januar

20 Uhr Vortrag mit Dias

Am Anfang war Äthiopien - ist Äthiopien am Ende?

von Prof. Dr. Hans Hurni, Leiter des Nationalen Forschungsschwerpunkts Nord-Süd, Universität Bern.

Einerseits betrachtet sich Äthiopien als Wiege der Menschheit, spätestens seit 1974 die Knochen von „Lucy“, der damals ältesten Hominiden, in der Danakilwüste ausgegraben wurden. Das äthiopische Hochland ist auch ein Zentrum der Entwicklung von Kulturpflanzen, entstanden in einer Jahrtausende alten Agrikultur. Zudem behauptet die äthiopisch-orthodoxe Kirche, Fragmente der seit fast 3000 Jahren verschollenen Bundeslade zu besitzen. Andererseits ist Äthiopien eines der ärmsten Länder der Erde; seine Naturlandschaften sind in weiten Teilen zerstört; das Land ist von Hunger und Bürgerkriegen zerrüttet und seit 30 Jahren auf permanente Nothilfe aus dem reichen Westen angewiesen. Wieso diese Diskrepanz?
Der Vortragende kennt das Land seit 1974; er lebte über 10 Jahre dort und beschäftigte sich mit Naturschutz, Klimawandel, Bodenzerstörung und ländlicher Entwicklung. In all dieser Zeit wuchs in ihm die Erkenntnis, dass trotz der gegenwärtig dominierenden negativen Prozesse ein grosses Potential in den Menschen und ihrer Naturlandschaft steckt, das entwickelt werden kann und gesichert werden muss.



Sonntag 16. Januar

11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Gefässe für das Heilige. Indische Gegenstände reden von Religion

mit Robert Bernal.

 

 

 



Samstag 22. Januar

14.15 Uhr Führung durch die Ausstellung:

Iintsimbi - Perlenarbeiten aus Südafrika

mit Linda Christinger.



Mittwoch 26. Januar

18.15 Uhr Filmvorführung und Diskussion

mit Rakesh Sharma

Final Solution (Endlösung)
 

 

Flyer als PDF

 


Rakesh Sharma, 149’, Indien 2004, Gujarati, Hindi (englische Untertitel).
„Final Solution“ ist eine eindrucksvolle Studie über den Machiavellismus des Hasses. Der Film beschäftigt sich mit den Konsequenzen der Hindu-Muslim-Polarisierung im Bundesstaat Gujarat, indem er den Genozid an 2500 Muslimen untersucht, dem im Februar 2002 ein Brandanschlag auf einen Zug mit 59 Hindu-Opfern vorausgegangen war.
Dieser politische Dokumentarfilm gegen Hass und Gewalt analysiert kritisch, was der Regisseur „indischen Faschismus“ nennt, und ruft in Erinnerung, dass „wer die Vergangenheit vergisst, dazu verurteilt ist, sie erneut zu durchleben“.
Rakesh Sharma, Jahrgang 1964, gründete drei indische Fernsehsender, ist Regisseur und Produzent von zahlreichen Auftragsarbeiten und des unabhängig gedrehten und vielprämierten Dokumentarfilmes Aftershocks. The Rough Guide to Democracy (2002).

Bitte beachten Sie auch die Veranstaltung “forum d'anthropologie visuelle
du 28 au 30 janvier 2005
” im musée d’ ethnographie Genève (französisch).



Mittwoch 2. Februar

18.15 Uhr

Vortrag in englischer Sprache

von Prof. Stuart Blackburn,
Senior Research Fellow an der School of Oriental and African Studies, London.

Trickster Ancestors in the Himalayas
 

 


Der englische Ethnologe Stuart Blackburn hat eingehende Feldforschungen in Hinterindien, insbesondere bei den Apatani, durchgeführt. In seinem Vortrag stellt er vergleichende Untersuchungen vor, die er zu einem bestimmten Motiv-Komplex, dem der Trickster-Ahnen, in verschiedenen Gesellschaften des Himalaya durchgeführt hat.


Sonntag 6. Februar

14.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Gefässe für das Heilige. Indische Gegenstände reden von Religion

mit Paola von Wyss-Giacosa und Andreas Isler.
 



Kopfschmuck, Liebes-TalismanSonntag 13. Februar

11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Iintsimbi - Perlenarbeiten aus Südafrika

mit Linda Christinger

 

 

 

 

 

 

 

 



Mittwoch 23. Februar

18.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Prunk und Pracht am Hofe Menileks -- Alfred Ilgs Äthiopien um 1900

mit Dr. Peter R. Gerber, Wissenschaftlichem Mitarbeiter.

 

Donnerstag 3. März

20 Uhr Vortrag mit Dias

von Dieter Nussbaum, Programm-Koordinator Äthiopien, Caritas Schweiz.

Nord-Äthiopien: Mit Steinen gegen Hunger

Beschäftigungswirksames Programm für Bodenschutz und Wassererhaltung Adigrat Diocesan Development Action (ADDA)

In der Region Tigrai an der Grenze zu Eritrea unterstützt Caritas Schweiz seit 1974 Massnahmen zur Erosionsbekämpfung und Wassererhaltung. Mit dieser langfristig angelegten Aktion zugunsten von über 60'000 Ackerbauern und Hirten werden Entwicklungsbeiträge und humanitäre Hilfe zur landschaftsökologischen Stabilisierung und zur Erhöhung der Agrarproduktion geleistet. Es werden Rückhaltesperren erstellt, hinter denen fruchtbares Neuland entsteht, Hangterrassen angelegt und Bewässerungsanlagen errichtet. Zudem werden Baumschulen, Aufforstung und der Bau von Wasserversorgungsanlagen gefördert. Der Ausbildung von Lokalkräften in den Bereichen Bauhandwerk, Wasserversorgung und Umwelterhaltung kommt zentrale Bedeutung zu. Das Projekt hat grosse Beschäftigungswirkung (Zahlung von Taggeld an TeilnehmerInnen in Arbeitsbrigaden) und schafft – als Alternative zur freien Nahrungsmittelverteilung – Einkommen in einem für Ernährungskrisen anfälligen Gebiet.



Sonntag 13. März

11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung:

Iintsimbi - Perlenarbeiten aus Südafrika

mit Linda Christinger.
 

Filmtage Nord/Süd

Zum vierzehnten Mal bieten die Filmtage Nord/Süd Gelegenheit, an zwei Abenden zahlreiche neue Filme für Unterricht und Bildung kennenzulernen. Es handelt sich um Filme, die Verständnis für andere Menschen und Kulturen fördern, aber stets auch einen Bezug zu unserem Alltag aufweisen. Filme, die dazu anregen, ein Thema ganzheitlich zu betrachten, weltweite Zusammenhänge zu diskutieren, vernetzt zu denken und couragiert zu handeln. Schwerpunkte der diesjährigen Ausgabe sind entwicklungsbezogene Fragen rund um den Fussball, das Leben im südlichen Afrika im Zeichen von HIV/Aids, Fragen von Ökologie und Nachhaltigkeit, das Leben im Exil und die Überwindung von Vorurteilen.

Veranstaltungsorte und Daten

28. Februar / 1. März Museum der Kulturen, Basel
2. / 3. März Medienzentrum Schulwarte, Bern
8. / 9. März im RomeroHaus, Luzern
16. / 17. März Völkerkundemuseum Zürich
20. April im Rahmen des Festivals visions du réel, Nyon
1./2. November im Rahmen der Weltfilmtage Thusis

Beginn jeweils um 17.30 Uhr

Das ausführliche Programm findet sich auf
http://www.filmeeinewelt.ch/deutsch/pages/AK_VnFe05.htm
 



Freitag 18. März

18 Uhr Eröffnung der Ausstellung

Bilder, Geschichten -- Die Welt des ägyptischen Künstlers Salah Hassouna
 


Mittwoch 23. März

18.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Prunk und Pracht am Hofe Menileks -- Alfred Ilgs Äthiopien um 1900

mit Elisabeth Biasio, Wissenschaftliche Mitarbeiterin.



Samstag 9. April

14.15 Uhr Führung durch die Ausstellung:

Iintsimbi - Perlenarbeiten aus Südafrika

mit Petronella van Enckevort.



Mittwoch 13. April

18.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Prunk und Pracht am Hofe Menileks -- Alfred Ilgs Äthiopien um 1900

mit Dr. Peter R. Gerber, Wissenschaftlicher Mitarbeiter.

 

 

 



Sonntag 17. April

11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Bilder, Geschichten -- Die Welt des ägyptischen Künstlers Salah Hassouna

mit Sandra Gysi.

 


Mittwoch 11. Mai

18.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Prunk und Pracht am Hofe Menileks -- Alfred Ilgs Äthiopien um 1900

mit Elisabeth Biasio, Wissenschaftliche Mitarbeiterin.



Sonntag 22. Mai

11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Bilder, Geschichten -- Die Welt des ägyptischen Künstlers Salah Hassouna

mit Sandra Gysi.



Donnerstag 26. Mai

19.30 Uhr Harfen-Konzert und Kommentar des Harfenisten Claude Ferrier.

Präsentation seiner neuen CD Fue un sueño.

Seit mehr als 24 Jahren widmet sich Ferrier der traditionellen Musik der Anden und spielt seitdem auch peruanische Harfe.
Anhand lebendiger Beispiele lokaler Volksmusik stellt er verschiedene Spiel-Arten der peruanischen Harfe vor: Cuzco, Lucanas, Huamanga, Huancavelica, Cajatambo. Zum Vergleich und quasi als Zugabe wird auch die (andine) Spielpraxis aus Ecuador präsentiert. Fragen aus dem Publikum sind willkommen.
Zurzeit unterrichtet Claude Ferrier an einer Musikschule in Sion.


Eintritt: 15.--/10.-- (Legi/Schülerausweise/AHV), 5.-- (Ausweise N und F).
 



Mittwoch 1. Juni

18.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Bilder, Geschichten -- Die Welt des ägyptischen Künstlers Salah Hassouna

mit Sandra Gysi.
 



Mittwoch 8. Juni

18.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Prunk und Pracht am Hofe Menileks -- Alfred Ilgs Äthiopien um 1900

mit Dr. Peter R. Gerber, Wissenschaftlicher Mitarbeiter.

 



Donnerstag 9. Juni

19.30 Uhr Filmvorführung mit Kommentar von Claude Ferrier.

Die Weihnachtsfeier in San Francisco de Querco

Mit seiner Ehefrau und mit Freunden stellte Ferrier eine Film-Dokumentation über die verschiedenen Elemente im Ablauf der Weihnachtsfeierlichkeiten in einem typischen Dorf der südlichen Zentralanden Perus her. Dabei spielt die Harfe zwar eine zentrale Rolle, spannend anzusehen sind aber vor allem die teils akrobatischen Vorführungen der Tanzgruppen, die neben der Jesuskind-Verehrung auch Elemente traditioneller andiner Religiosität aufweisen.

Weitere Informationen unter:

http://www.swiss-music.net/ferrier/framesetdeutsch.html

und

http://musicaperuana.com/arpa/

(Webseite in spanischer Sprache - auf “Navidad” klicken um mehr zum Thema zu sehen und zu lesen.)

 



ab Montag 13. Juni bis 27. August 2005

Ausstellung
im Katalogsaal der Zentralbibliothek Zürich

Blick nach Indien.
Reiseberichte und Buchillustrationen vom 16. zum 18. Jahrhundert

13. Juni bis 27. August 2005

Ein Projekt von Studierenden des Völkerkundemuseums mit der Zentralbibliothek.



Sonntag 19. Juni

11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung

Bilder, Geschichten -- Die Welt des ägyptischen Künstlers Salah Hassouna

mit Sandra Gysi.

 

Donnerstag 23. Juni 2005 - 19 Uhr

Contemporary Forms of Shamanism
Vortrag von Dr. Mihály Hoppál

Budapest, Director des Institute of Ethnology, Hungarian Academy of Sciences
englisch, mit Filmausschnitten





Der auf Englisch gehaltene Vortrag von Herrn Dr. Hoppál wendet sich der Proble-matik zu, wie der Schamanismus als eine religiös-medizinische Praxis, die über viele Jahrhunderte hin das Denken der kleinen Völker Asiens und Amerikas mitbestimmt hat, heute, im Zeitalter der Auflösung isolierter Lokalkulturen, weiterbestehen kann. Aufgrund eigener Beobachtungen spricht Herr Hoppál verschiedene Lösungen an, wie sich diese Praxis neuen Gegebenheiten anpasst und dabei verändert. Der Vortrag wird illustriert durch kurze dokumentarische Filmausschnitte. Herr Hoppál zählt zu den anerkannten Grössen der Schamanismusforschung; er hat zahlreiche Publikationen zur Thematik vorgelegt, ist Herausgeber nahmhafter Buchreihen und Sammelbände und Gründer der wissenschaftlichen Zeitschrift Shaman.