Schweizerische

Ethnologische 

Gesellschaft

Société

Suisse

d’Ethnologie

Die Erhaltung der Dinge

Conservation et restauration des objets ethnographiques

Konservierung und Restaurierung von ethnographischem Kulturgut

Fach-Tagung
der Museumskommission der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft

Freitag, 24. Mai 2002
9.15 – 17.30 Uhr

Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Pelikanstr. 40
8001 Zürich

Objekte sind für sich und als Träger von Symbolwerten Teil der kulturellen Identität und fungieren als Kulturzeugen.
Die expressive Komplexität dieser Kulturgüter, das Wissen zu ihrer Herstellungs- und Gebrauchstechnik und zu den verwendeten Rohmaterialien, die in einer sich verändernden Umwelt ebenso zu Bedeutungsträgern geworden sind, bedingt fachübergreifende Zusammenarbeit und interkulturellen Austausch.
Die Konservierung/Restaurierung von Objekten betrifft traditionellerweise alle Bereiche der Bestandeserhaltung, tendiert immer mehr zur präventiven Konservierung und umfasst auch ethische Fragestellungen.

Die Tagung richtet sich an Interessierte an materieller Kultur, Studentinnen/Studenten von Fachhochschulen und Museumskursen, Restauratoren und Konservatoren und weitere Museumsfachleute.

Die Tagungssprachen sind deutsch und französisch; alle sprechen ihre Sprache.

La rencontre se déroule en français et en allemand; chacun s’exprime dans sa langue.

Tagungsprogramm 24. Mai 2002

(ca. 30 Min. Referat, 20 Min. Diskussion)

     9.15                   Begrüssung

     9.30   –  10.20     Michel Burri

Les insectes ennemis des textiles

Descriptif des principales familles des parasites du textile, soit:
1. Les Microlépidoptères:    Teignes ou Mites
2. Les Coléoptères:            Dermistides – Ptinides
                                       Anthrènes – Attagènes
3. Les Thysanoptères:        Poissons d’argent.
Prévention et lutte.

    10.20   –  10.40     Tee- und Kaffeepause

    10.40   –  11.30     Elke Mentzel

Vom Umgang mit ostasiatischen Papierobjekten

Nach einer kurzen Einführung in den Themenbereich wird auf typische Schäden, wie sie bei ostasiatischen Papierobjekten immer wieder auftreten, eingegangen. Grundzüge japanischer und europäischer Restaurierethik werden gegenübergestellt und einige Materialien und Restaurierungstechniken vorgestellt. Zum Schluss wird auf die Konservierung und Lagerung von Rollbildern eingegangen.

    11.30   –  12.20     Nathalie Ducatel

Conservation des collections d'ethnographie et problématiques muséales

Bref rappel des principes de base de conservation dans une institution muséale, ethnographique en particulier. Survol des différents types de matériaux (nature, origine) constituants les collections ethnographiques, versus les problématiques de conservation de ces matériaux: quelques exemples ciblés, dont les problématiques des cuirs. Propositions d’amélioration des collections: conservation des collections, collaboration entre différents spécialistes de la conservation, formation continue des personnels de musée.

    12.30   –  13.30     Mittagspause mit Tagungslunch

(Möglichkeit zur Ausstellungsbesichtigung: „Rosebud-Sioux. Lebensbilder einer Reservation“ und „schön/hässlich. Gegensätze. Afrikanische Kunst aus der Sammlung des Völkerkundemuseums“)

    13.30   –  14.20     Jutta Göpfrich

Leder und getrocknete Tierhaut/Pergament – Anmerkungen zur Konservierung

Nach einer kurzen Einführung zur Herstellung und zu den Materialeigenschaften von Leder und getrockneter Tierhaut /Pergament werden praxisorientierte Untersuchungsmethoden zur Prüfung des Erhaltungszustandes vorgestellt (EU-Environment Leather Projekt). Anhand von Beispielen wird auf bestimmte Schadensphänomene und -ursachen hingewiesen. Möglichkeiten der Konservierung von Leder werden unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen aufgezeigt. Dabei wird der Schwerpunkt auf der präventiven Konservierung liegen. Abschließend wird auf die Präsentation und Aufbewahrung von Leder und getrockneter Tierhaut/Pergament eingegangen.

    14.20   –  15.10     Christoph Meier/Martin Troxler

Haut, Knochen, Zähne und Keratin (Haare und Federn)

Ausgehend von diesen Ausgangsmaterialien werden Schadensbilder in zoologischen Sammlungen vorgestellt und Ansätze zur Sammlungserhaltung aufgezeigt.

    15.10   –  15.30     Pause

    15.30   –  16.30     Urs Wohlgemuth, Ina von Woyski, Kathrin Kocher

Führung in den Ateliers

Ausgewählte Fälle der konkreten Arbeit im Völkerkundemuseum der Universität Zürich.

    16.30   –  17.30     Schlussdiskussion unter der Leitung von Christian Marty.

Fakultatives Nachtessen für weiterführende Diskussionen.

 

Zu den ReferentInnen:

Michel Burri
Désinfecteur depuis 1984, indépendant depuis 1989 (aucune formation officielle pour cette profession), spécialisé dans la destruction des parasites de l’habitat.

Elke Mentzel
Restauratorin mit der Spezialisierung auf ostasiatische Papierobjekte. Seit WS 2000 Dozentin im Studiengang Konservierung und Restaurierung an der Berner Fachhochschule; zuständig für den Bereich Schriftgut in der Vertiefungsrichtung Grafik, Schriftgut und Fotografie.

Nathalie Ducatel
Conservatrice-restauratrice: France, Canada, Pakistan, Suisse (1986–1997), Musées d’ar­chéologie, d’ethnologie, d’art et traditions populaires. Doyenne de la filière HES/HFG de conservation-restauration, orientation objets archéologiques et ethnographiques à la Heaa de La Chaux-de-Fonds.

Jutta Göpfrich
Leitende Restauratorin am Deutschen Ledermuseum/Deutschen Schuhmuseum Offen­bach. Fachgebiete: Leder und artverwandte Materialien, Textil. Lehrtätigkeit im In- und Ausland.
Ausbildung zur Restauratorin an folgenden Institutionen: Deutsches Ledermuseum Of­fenbach; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg; Bayerisches Nationalmuseum München; Institut für Stadtgeschichte Frankfurt; TH-Darmstadt, Institut für Biochemie, Abt. Eiweiß und Leder; Lederinstitut Gerberschule Reutlingen.

Christoph Meier
Leiter des Präparatoriums am Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern.

Martin Troxler
Präparator für Haut- und Knochenpräparation am Naturhistorischen Museum der Burger­gemeinde Bern.

Kathrin Kocher und Ina von Woyski
Freie Restauratorinnen mit Anstellung am Völkerkundemuseum der Universität Zürich. Ausbildung in der Abegg-Stiftung, Riggisberg.

Urs Wohlgemuth
Restaurator am Völkerkundemuseum der Universität Zürich. Spezialgebiet: Restaurierung von Glasfenstern (z. Z. in Königsfelden).

Christian Marty
Präsident des Schweizerischen Verbandes für Konservierung und Restaurierung (SKR).

Anmeldungen noch möglich an das Sekretariat des Völkerkundemuseums,
Pelikanstr. 40, CH-8001 Zürich, Fax: 01 634 90 50, e-mail:
musethno@vmz.unizh.ch

Tagungsbeitrag:
Fr. 25.– für Studierende
Fr. 50.– für übrige Teilnehmende

(wird zu Beginn der Tagung eingezogen).

Programm zum Ausdrucken als PDF-Datei.

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