Die Benin Initiative Schweiz: Kooperation mit Nigeria
Das Völkerkundemuseum untersucht derzeit im Verbundprojekt «Benin Initiative Schweiz» (BIS) mit sieben weiteren Schweizer Museen die Provenienz von Objekten aus dem Königreich Benin (im heutigen Nigeria). Im Rahmen des Projekts arbeitet die nigerianische Historikerin Dr. Enibokun Uzebu-Imarhiagbe (University of Benin, Nigeria) zu mündlichen Überlieferungen über die Geschichte der Objekte und untersucht die Mechanismen des nigerianischen Kunsthandels und Sammelns in kolonialer wie postkolonialer Zeit. Die Forschung von Uzebu-Imarhiagbe vor Ort in Nigeria ergänzt die Forschungen von Dr. Alice Hertzog zu den Provenienzen in europäischen Archiven zur Frage, wie die Kunstwerke aus Benin in die Schweiz gelangten.
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- Gemeinsame Forschung zu Benin-Objekten: Enibokun Uzebu-Imarhiagbe, Alice Hertzog und Alexis Malefakis im Depot des Völkerkundemuseums der Universität Zürich. Foto: Kathrin Leuenberger / Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Im September 2021 reiste Enibokun Uzebu-Imarhiagbe für einen wissenschaftlichen Austausch in die Schweiz. Auf Einladung der teilnehmenden Museen traf sie sich mit den Kuratorinnen und Kuratoren, besuchte die verschiedenen Museen, Archive und Depots und untersuchte jedes einzelne der rund 100 Benin-Stücke. Im Anschluss daran wurden die Ergebnisse und der weitere Forschungsplan in einem Workshop am Museum Rietberg mit allen BIS-Mitgliedern diskutiert. Zur gemeinsamen Forschung an den Sammlungen in Basel, Bern, Genf, Neuenburg, St. Gallen und Zürich stellte Uzebu-Imarhiagbe fest:
«Diese Zusammenarbeit eröffnet einen neuen Blickwinkel auf die Benin-Bronzen, indem sie eine nigerianische Perspektive beiträgt und mit einer europäischen Perspektive verschmilzt – damit sprechen wir nun alle vom selben».
Nach diesem ersten vielversprechenden Austausch zwischen Uzebu-Imarhiagbeund den Schweizer Museen plant eine Delegation der BIS einen Gegenbesuch Anfang 2022 in Nigeria, um Zwischenergebnisse des Projekts vor Ort zu präsentieren. Die BIS wird diese Zusammenarbeit mit weiteren akademischen und musealen Partnerinnen und Partnern ausbauen.
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